Symptome Long- und Post-COVID | AOK (2024)

Long-COVID- und Post-COVID-Symptome: Häufige Langzeitfolgen von Corona

Treten die folgenden Beschwerden nach einer COVID-19-Infektion bei Ihnen neu auf oder halten diese weiter an, dann leiden Sie an Symptomen, die besonders typisch für eine Erkrankung mit Long-COVID sind:

Luftnot unter Belastung und Kurzatmigkeit

Geruchs- und Geschmacksstörungen

  • Stimmstörungen, Schluckbeschwerden und Husten

    Bei einer COVID-19-Erkrankung kommt es häufig zu Halsschmerzen und Husten. Durch ständiges Husten und Räuspern kann es dann zu Veränderungen der Stimme kommen – die Stimme wird schwächer, heiser oder auch hauchig. Insbesondere wenn eine Intubation bei einem schweren Krankheitsverlauf nötig war, können diese Nebenwirkungen auch noch einige Zeit nach der Beatmung anhalten.

    Möglicherweise reagieren die Atemwege auch empfindlicher als vor der Erkrankung auf äußere Einflüsse. So können zum Beispiel intensive Gerüche einen Hustenreiz, ein Engegefühl im Hals oder Atemnot auslösen. Die Beschwerden im Hals verursachen häufig auch Probleme beim Schlucken von Speisen oder Getränken. Denn durch das viele Husten während der akuten Erkrankung kann es zu einer Schwächung der für das Schlucken notwendigen Muskeln gekommen sein. Gefährdet sind hier besonders Menschen, die im Rahmen eines schwerwiegenden Krankheitsverlaufes beatmet werden mussten.

  • Kopfschmerzen und Schwindel

    Kopfschmerzen treten häufig im Rahmen von Viruserkrankungen auf. So auch bei einer COVID-19-Erkrankung. Betroffene, die schon vor einer COVID-19-Erkrankung an Kopfschmerzen litten, können danach eine Verstärkung der Kopfschmerzen erfahren. Darauf deuten Studien hin. Das gilt besonders für Menschen mit einer Migräne in der Vorgeschichte. Andere Betroffene haben erst mit der COVID-19-Erkrankung Kopfschmerzen entwickelt, die sie so bisher nicht kannten. Vermutet wird, dass es zu einer Schädigung oder Fehlfunktion der Nerven oder auch zu entzündlichen Prozessen während der akuten Infektion kommt. Die Ursachen für einen anhaltenden Kopfschmerz, auch über das akute Stadium hinaus, werden derzeit erforscht.

    Kopfschmerzen können auch Folge von Schulter-Nackenverspannung sein, die durch die Immobilität während der Erkrankung entstanden sind. Durch die geminderte körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit nach COVID-19 entsteht oft ein Missverhältnis zwischen Ansprüchen, Anforderungen und Leistungsvermögen. Das kann ebenfalls zu Spannungskopfschmerzen führen.

    Einige Post-COVID-Patienten leiden unter Schwindel und infolge des Schwindels manchmal auch unter Übelkeit. Eine mögliche Ursache für die Schwindelgefühle kann die Wirkung des Corona-Virus auf unser Zentrales Nervensystem und damit auf die Reizverarbeitung sein.

    Eine weitere Ursache sind durch das Virus verursachte Kreislaufstörungen bei Lagewechsel. Das heißt, es kommt zu Puls- und Blutdruckschwankungen beim Wechsel vom Sitzen ins Stehen oder Liegen oder umgekehrt. Dieses Phänomen wird in der Fachsprache als POTS (Posturales Tachykardie Syndrom) bezeichnet.

  • Muskel- und Gelenkschmerzen

    Schmerzen in Muskeln und Gelenken, die den gesamten Körper oder nur bestimmte Körperregionen wie die Schulter- und Nackenregion, den unteren Rücken, die Hüften oder die Knie betreffen, treten häufig bei einer COVID-19-Infektion auf und können darüber hinaus noch sehr lange anhalten. Durch langes Liegen und die geringe Beanspruchung der Muskulatur kann es zu einer Schwächung einzelner Muskelgruppen kommen. Vorbestehende Schmerzen können sich so verstärken, da das Muskeltraining während der akuten Erkrankung nicht stattgefunden hat.

    Auch notwendige Maßnahmen und Lagerungstechniken während einer intensivmedizinischen Behandlung können zu langanhaltenden Schmerzen im Bereich von Muskeln und Gelenken führen. Ursächlich können dabei Dysbalancen der Muskeln und ihrer Faszien sein, die zu Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur führen. Ebenso sind direkte Schädigungen von Nerven und Muskulatur durch die Covid-19-Infektion selbst mögliche Ursachen.

  • Sensibilitätsstörungen und Muskelschwäche

    COVID-19 kann lange Nervenbahnen oder auch einzelne periphere Nerven schädigen und zu Sensibilitätsstörungen, Muskelschwäche oder Koordinationsstörungen führen. Betroffenen fällt es dann zum Beispiel schwer, länger zu stehen, Treppen zu steigen, die Arme über den Kopf zu heben oder Gegenstände mit den Händen zu greifen. Allgemein fehlt es bei Muskelschwäche an Kraft, zudem ermüden die Muskeln schneller. Weitere Symptome können Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheit, Krämpfe oder Schmerzen in den Gliedmaßen sein. Die Symptome können den ganzen Körper betreffen oder nur einzelne Gliedmaßen.

  • Stress und Schlafstörungen

    Langanhaltende Symptome einer Corona-Erkrankung können sehr belastend sein. Wenn Betroffene nicht in ihren gewohnten Lebensrhythmus zurückfinden, kann das zusätzlichen Stress auslösen. Körperliche und seelische Beschwerden können sich dabei wechselseitig verstärken und so zu einer über längere Zeit anhaltenden Stressbelastung führen.

    Auch Ein- und Durchschlafstörungen treten bei Long-COVID-Erkrankung häufiger auf. Die Betroffenen haben regelmäßig oder mehrmals die Woche Probleme mit ihrem Nachtschlaf. Sie brauchen sehr lange, um einzuschlafen, schlafen unruhig, wachen oft auf oder liegen lange wach. In der Folge fühlen sie sich häufig tagsüber müde und abgeschlagen.

  • Haarausfall und Hautprobleme

    Haarausfall ist ein häufiges Symptom nach einer durchgemachten Infektionskrankheit, das aber in der Regel vorübergehend ist. Stress und Entzündungen können dazu führen, dass mehr Haarfollikel als üblich eine Wachstumspause einlegen und das Haar ausfällt. Mit der Zeit stellt sich das Haarwachstum aber wieder ein und die verlorenen Haare wachsen wieder nach.

    Bestehende Hauterkrankungen können sich bei einer COVID-19-Infektion verschlechtern. Es können aber auch plötzlich Hautprobleme auftreten, die zuvor noch nicht bestanden haben. So kann es während der akuten COVID-19-Erkrankung zu Geschwüren im Bereich von Mund und Lippen kommen, die aber meist im Laufe von zwei bis drei Wochen abheilen. Ansonsten ist eine Abklärung angeraten, um andere Ursachen auszuschließen. Darüber hinaus kann es zu Hautausschlägen kommen, die auch Wochen nach der akuten Infektion noch bestehen bleiben können.

    Auch eine Urtikaria (Nesselsucht) kann im Rahmen der akuten Infektion auftreten. Diese kann für Monate anhalten. Des Weiteren kann eine Pityrias rosea auftreten, eine Hauterkrankung, die auch im Zusammenhang mit anderen Viruserkrankungen beschrieben wird. Ebenso kann ein virales Exanthem auftreten. Auch die Entwicklung einer Gürtelrose ist möglich. Die Hauterscheinungen sollten ärztlich vorgestellt werden und sind meist gut behandelbar. Eine Urtikaria, die das Gesicht betrifft, eine Schwellung der Lippen oder Zunge hervorruft oder damit einhergehende Atemnot stellt einen ärztlichen Notfall dar. Auch die Purpura stellt einen medizinischen Notfall dar und bedarf der sofortigen ärztlichen Hilfe.

  • PIMS bei Kindern und Jugendlichen

    Das PIMS (Paediatric Inflammatory Multisytem Syndrome) ist eine sehr seltene Folgeerscheinung einer durchgemachten COVID-19-Infektion und betrifft in der Regel Kinder und Jugendliche. Circa acht bis zehn Wochen nach der akuten Erkrankung kommt es zu Fieber, das mindesten 48 Stunden anhält. Hinzu treten starke Bauchschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Es zeigt sich ein Hautausschlag, der gegebenenfalls mit Juckreiz, Flecken und Blasenbildung einhergehen kann. Die Schleimhäute sind entzündet und die Augen gerötet. Oftmals bestehen Kreislaufbeschwerden. Es kann auch zu einer Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung kommen. PIMS ist ein medizinischer Notfall und muss umgehend ärztlich behandelt werden, in der Regel mit intensivmedizinischen Maßnahmen. Die meisten Betroffenen haben eine gute Heilungschance, doch einige Kinder behalten Folgeschäden, die sich vor allem im Bereich des Herzkreislaufsystems zeigen.

Mehr Wissen: Weiterführende Informationen zu den Symptomen von Long- und Post-COVID

Mehr Informationen zu den Symptomen finden Sie auf der folgenden Seite:

Symptome Long- und Post-COVID | AOK (2024)

FAQs

Symptome Long- und Post-COVID | AOK? ›

The symptoms of Long COVID can vary significantly from one patient to another. Some individuals may be so fatigued that they find it difficult to get out of bed each morning. Others experience heart palpitations, lightheadedness, nausea, vomiting, diarrhea, or brain fog.

How long can you have post Covid symptoms? ›

How long do symptoms like fatigue last after COVID? After COVID, many people feel tired or run down for several weeks. But for some people, fatigue and other symptoms last for months or longer. Most people with long COVID recover within 12 to 18 months.

What are the most common lingering side effects of COVID? ›

The most common symptoms of long COVID are:
  • extreme tiredness (fatigue)
  • feeling short of breath.
  • problems with your memory and concentration ("brain fog")
  • heart palpitations.
  • dizziness.
  • joint pain and muscle aches.

How do you know if you've got long COVID? ›

The long-term effects of COVID-19 are often referred to interchangeably as long COVID and post COVID syndrome. Long COVID can affect people of all ages, with the most common symptoms including; extreme tiredness (fatigue), feeling short of breath, muscle aches, difficulty concentrating and joint pain.

What are the 12 symptoms of long COVID? ›

Symptoms of Long Covid
  • Chest pains or palpitations.
  • Breathing difficulties or an inability to take a full breath.
  • A cough.
  • Headaches.
  • Loss of taste or smell.
  • Aches and pains.
  • Muscles soreness.
  • Joint pain.

Why do I keep getting sick after COVID? ›

A small 2023 study, for example, found that people who recovered from severe Covid infections had long-lasting changes to the immune system for up to one year. It found stem cells from people with severe Covid produced more white blood cells, which then produced more inflammatory signals in the body.

Does long COVID show up on blood tests? ›

People with long COVID have distinct patterns of inflammation detectable in the blood, which could potentially be targeted with immune therapies.

What are some of the strange symptoms of COVID? ›

Unusual COVID-19 symptoms: What are they?
  • Chills or fever.
  • Body aches.
  • New confusion, especially in adults age 65 years or older.
  • Loss of ability to smell, or a lasting bad smell.
  • Chest pain.
  • Being very tired.
Jun 13, 2024

How long does COVID last in your system? ›

Key Takeaways. How long COVID-19 stays in the body varies from person to person. Generally, people are no longer contagious about 10 days after symptoms first develop. COVID vaccination appears to significantly shorten infection times along with the length of time a person is contagious.

How long does COVID fatigue last? ›

How long does fatigue last after COVID-19? Your recovery from COVID-related fatigue will likely depend on how severe your illness was. After a mild case of COVID-19 your fatigue may clear up after about 2-3 weeks. But if you had a severe case, it's possible to feel sluggish and tired for months.

What is the best treatment for long COVID? ›

Because people with Long COVID can experience a wide range of symptoms, there is no single treatment for the condition. People with Long COVID should work with a health care provider to develop a personalized treatment plan to manage their symptoms and optimize their quality of life.

Does COVID affect legs and feet? ›

People with Long COVID may experience new pain or loss of sensitivity to touch. They also may experience tingling or burning sensations. These changes tend to be worse in the limbs, particularly in the hands, and/or feet.

What is COVID rebound? ›

COVID rebound is “typically described as a recurrence of signs or symptoms or a new positive viral test result after initial recovery from COVID-19,” according to the CDC .

What is the most lingering symptom of COVID? ›

The most commonly reported symptoms of post- COVID-19 syndrome include:
  • Fatigue.
  • Symptoms that get worse after physical or mental effort.
  • Fever.
  • Lung (respiratory) symptoms, including difficulty breathing or shortness of breath and cough.

What is a bizarre new symptom of long COVID-19? ›

Brain dysfunction, including brain fog

Brain fog (or trouble concentrating) is a common long COVID-19 symptom and may persist for weeks or longer. Symptoms can include inattention, cognitive troubles, fatigue, behavioral troubles, and other neurological symptoms.

Does long COVID test positive? ›

There is no laboratory test that can determine if your symptoms or conditions are due to Long COVID. A positive SARS-CoV-2 test is not required for a Long COVID diagnosis. Your healthcare provider considers a diagnosis of Long COVID based on: Your health history.

What are long term symptoms of having COVID? ›

Symptoms of Long COVID may include:
  • Fatigue, feeling tired.
  • Weakness.
  • Brain fog (problems concentrating or thinking)
  • Headaches.
  • Tremor.
  • Rapid or pounding heartbeat, feeling of skipped heartbeats (palpitations)
  • Dizziness upon standing.

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Author: Merrill Bechtelar CPA

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Name: Merrill Bechtelar CPA

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Job: Legacy Representative

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